#53 Bestatterin Elisabeth Zadrobilek: „Da ist noch etwas nach dem Tod“

Shownotes

„Du wirst zu einem Teil von diesem Baum und lebst vielleicht in ihm weiter“ – das ist für Bestatterin Elisabeth Zadrobilek das Besondere an Naturbestattungen in ihrem „Wald der Ewigkeit“. In der Podcast-Folge mit Gastgeberin Birgit Brunsteiner erzählt sie, warum sie ihre Asche am liebsten auf den Malediven verstreut haben möchte und dass ihr Begräbnis eine Party sein soll. Die ehemalige Werberin hat den Bestattungsmarkt in Österreich bereichert und ist mit ihren Ideen noch lange nicht am Ende. Ob Asche in einer Flaschenpost oder ein Weinberg als Friedhof – ihr schwebt noch vieles vor. Elisabeth Zadrobilek möchte Menschen dabei unterstützen, den Tod ins Leben zu integrieren und ihren Abschied nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu planen. Sie sprüht vor Begeisterung für ihren Beruf und ist davon überzeugt, dass es mit dem Tod nicht vorbei ist.

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Transkript anzeigen

00:00:01: Es gibt so viel zwischen Himmel und Erde, was wir nicht wissen und was wir auch nicht verstehen, aber ich bin heute hundertprozentig überzeugt.

00:00:08: Es ist nicht sofort vorbei mit dem Tod.

00:00:11: Willkommen bei Welt der Frauen, der starken Stimme für Frauen, immer am Puls der Zeit.

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00:00:38: Hallo, ich bin Elisabeth Zadrobilek.

00:00:40: Ich bin die Seniorchefin von der Naturbestattung GmbH und das Unternehmen gibt es seit zwei tausendfünf.

00:00:48: Also wir sind heuer zwanzig Jahre am Markt.

00:00:52: Und ich bin Gegend Brunsteiner und ich freue mich, dass Sie wieder mit dabei sind beim Welt der Frauen Podcast.

00:00:58: Ich darf heute sprechen mit Elisabeth Zartrow-Billeck, wir haben es gerade gehört, Bestatterin, Unternehmerin, aber auch, und darum geht es heute, Pionierin der Naturbestattung in Österreich und Gründerin des Waldes der Ewigkeit.

00:01:13: Wir sitzen auch im Bestattungsinstitut in einem in grau gehaltenen Büro, umgeben von Urnen aller Art.

00:01:23: Und was haben wir denn da noch, was alles dazugehört?

00:01:27: Zum Beispiel bei den Urnen, wenn Sie nach links schauen, da gibt es die Urnenspezelt für die Donaubestattung.

00:01:33: Das ist aus einem... Sagen wir halt Pappmasche im Material, die gibt es in verschiedenen Farben.

00:01:39: Und diese Urnen sind wasserlöslich, da wird die Asche eingefüllt für Menschen, die eine Affinität zum Wasser haben und gerne ihre letzte Ruhestätte im Wasser finden möchten.

00:01:51: Also speziell in Österreich, in der Donnerbestattung wird das verwendet.

00:01:56: Oder auch hier und da.

00:01:57: mehr, aber mehr wollen die Leute eher gleich ausgestreut werden und ihre Freiheit haben.

00:02:03: Also eine dieser Urnen, die wirklich ausschauen, also werden sie aus Papemarschee, ist blau, eine ist grün.

00:02:09: Beide haben so

00:02:11: ein

00:02:12: Band rundherum, das ausschaut wie ein Seil.

00:02:15: Erinnert ein bisschen an ein Segelboot.

00:02:17: Wir kommen auch später noch dazu, was denn alles möglich ist beim Thema Bestattung.

00:02:23: Aber ich habe es vorhin gesagt, Frau Zatrupelle, Sie sind die Gründerin des Waldes der Ewigkeit.

00:02:30: Und ich habe irgendwo gelesen, Sie sagen da zu diesen Bäumen in Ihrem Wald ganz gern Danke, meine Lieben.

00:02:37: Wofür bedanken Sie sich bei den Bäumen?

00:02:39: Also, mit den meinen Lieben meine ich alle die Lieben, die unser Service angenommen haben und im Wald ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

00:02:49: An alle Lieben, die mit ihrer Urne bei den Wurzeln der Bäume liegen.

00:02:54: Ja, ich bedanke mich eigentlich generell überall.

00:02:58: Ich bedanke mich auch.

00:03:00: Beim Essen, wenn ich einen Fisch esse, dann sage ich, danke, mein Lieber, dass du für mich gestorben bist und mir als Nahrung dienst.

00:03:07: Ja, ich finde, sich bedanken beim Universum ist auch ein ganz wichtiger Part.

00:03:15: Was ist eigentlich dieser Wald der Ewigkeit?

00:03:17: Wo ist der?

00:03:18: Wie stelle ich mir den vor?

00:03:20: Also das ist ein Naturwald mit schönen mächtigen Bäumen, meistens ein Mischwald bei uns hier in Niederösterreich.

00:03:27: Es sind Eichen, es sind Buchen, es sind Föhren.

00:03:31: Und diese Bäume haben eine Kennzeichnung, die haben eine Nummer bekommen und wenn jemand den Wunsch hat.

00:03:39: nicht auf einen Friedhof zu gehen, sondern sich in der Natur beisetzen zu lassen, dann geht er in diesen Wald, sucht sich einen Baum aus.

00:03:46: und wenn es dann so weit ist, machen wir direkt im Wald eine wunderschöne Zeremonie, ein bisschen mit einem anderen Gedankengut schon über den Tod, mit Musik, alles ist möglich.

00:03:59: und dann machen wir für den der gegangen ist, ein Bett aus Blütenblätter und decken dann mit Erde zu.

00:04:07: Das sind so dann Rituale, die auch ganz wichtig sind beim Abschied nehmen.

00:04:13: Also ich bin ja gerade durch den Wiener Wald hierher gefahren und habe natürlich gewusst, wo ich jetzt hinfahre zu diesem Gespräch mit ihnen und habe mir gedacht, ja.

00:04:23: Also jetzt, die Bäume sind rot, gelb, braun, ein paar sind noch grün.

00:04:27: Es ist ein wunderbarer Indien-Sama, kann man fast sagen, im Wiener Wald.

00:04:32: Ja, habe ich mir gedacht.

00:04:34: Das kann ich nachvollziehen, das ist schön.

00:04:37: Es gibt natürlich noch ein paar andere Aspekte.

00:04:40: Ah, die Ruhe, ja.

00:04:42: Man ist an keine Konvention angebunden.

00:04:44: Wir können verschiedene Rituale machen.

00:04:47: Die Natur spricht sowieso für sich, die Vögel singen, ja.

00:04:53: Ja, man ist von der Grabpflege befreit und man darf sogar auch gar nichts niederlegen, also da schauen wir sehr drauf.

00:05:01: Aber wir sagen zu den Menschen immer, geht zu diesem Baum, umarmt den Baum.

00:05:09: Und denkt so an euren lieben Vorausgegangenen, denn simpeltlich nimmt der Baum die Asche als Nährstoff auf.

00:05:18: Und du wirst zu einem Teil von diesem Baum und lebst vielleicht durch diesen Baum symbolisch weiter, kommst in Frühling in den Blättern wieder.

00:05:26: Und das ist vielleicht ein nicht so trauriges Gedankengut, vielleicht ein bisschen ein hoffnungsvolleres Gedankengut.

00:05:33: Und darum sieht man immer wieder Menschen, die im Wald stehen und den Baum umarmen.

00:05:38: Da ist man ja auch nie allein, weil selbst wenn keine Besucher da sind, im Wald sind immer Tiere.

00:05:45: Kommen die manchmal vorbei, dürfen die da rein?

00:05:48: Na ja, natürlich, Tiere gibt es überall, Vögel, die singen.

00:05:53: Also wir haben da schon die eigenartigsten Situationen erlebt.

00:05:58: Wir haben eine Musik und auf einmal fangen die Vögel dazu zum Zwitschern an.

00:06:04: Dann sind Vögel zwischen uns, zwischen den Beinen herumgeflogen.

00:06:08: Also wirklich ... Situationen, wo ich mir dann denke, warum war das jetzt?

00:06:14: Ist das wirklich vorbei mit dem Tod?

00:06:17: Oder sind wir vielleicht noch ein bisschen da und können die Vögel animieren zum Tanzen?

00:06:23: Irgendwann haben Sie wahrscheinlich zum ersten Mal einem Fahrer gesagt, der oder die Verstorbene wünscht, im Wald der Ewigkeit bestattet zu werden.

00:06:30: Wie war die Reaktion?

00:06:33: Es ist ein bisschen umgekehrt.

00:06:35: Wir holen uns, wenn gewünscht wird, dem Pfarrer für eine Einsegnung in den Wald.

00:06:41: Wirkliche Rituale werden meistens nicht gewunschen, weil diese Menschen, die in der Natur aufgehen wollen, die gehen ja weg von diesen anderen Zeremonien.

00:06:52: Aber wir haben schon das Öfteren, wir haben auch ein paar sehr offene, geistliche sage ich einmal, der kommt in Wald.

00:07:01: Und das ist dann ein guter Mix zwischen weltlicher und geistlicher Verabschiedung, so dass für jeden was dabei ist.

00:07:08: Weil alles sind nicht mehr bei einer Religionsgemeinschaft.

00:07:11: Meistens geht es um diesen Segen und vielleicht um ein gesungenes Vater unser.

00:07:16: Die Spiritualität, die haben wir trotzdem alle gemeinsam, die ist ja trotzdem da vielleicht sogar noch ausgeprägt bei Ihren.

00:07:23: Wie haben Sie gesagt, Segnungsfeiern oder Aussegnungen oder?

00:07:28: Verabschiedungsfeiern, wir sagen einfach Verabschiedungsfeiern.

00:07:31: Ja, bei jedem ist die Spirulität in irgendeiner Art und Weise da, bei manchen eher, so wie Sie sagen, vielleicht mal kirchlich noch ausgeprägt.

00:07:39: Und wir wollen aber, dass jeder zufrieden nach Hause geht, dass jeder mit dem Gefühl nach Hause geht, das richtige getan zu haben.

00:07:46: Das ist uns am wichtigsten.

00:07:48: Und ich sage immer, wenn der oder die jene, die das wollte, schon zu Lebzeiten, und das ist auch ein ganz ein wichtiges Thema, sich einmal diesen Gedanken zu stellen, was wird mit mir, was passiert mit mir, wenn ich einmal nicht mehr da bin, dass man selbstbestimmt auch diesen letzten Akt, Niederschreibt z.B.

00:08:10: in einer Vorsorgewillenseerklärung oder den anderen auch mitteilt.

00:08:15: Ich möchte gerne in den Wald.

00:08:18: Und dann passiert das auch.

00:08:19: Und dann wird das ganz seinen Wünschen nachgestaltet.

00:08:24: Und manchmal hast du das Gefühl, der lehnt jetzt da oder sie lehnt jetzt da am Baum.

00:08:29: Und das ist alles so, wie er wollte.

00:08:31: Und ich glaube, dass das auch diese Sille dann zufrieden macht und dass sie dann auch gehen dort, wo sie dann hingehören.

00:08:39: Also, was Sie vorhin gesagt haben, dass die Wurzeln des Baumes sich dann ja was von der Asche nehmen.

00:08:46: Und man kommt vielleicht zurück als ein neues Blatt oder man kommt auch jedes Jahr wieder durch diesen Baum irgendwie zurück.

00:08:54: Man lebt irgendwie weiter im Baum, so habe ich das verstanden.

00:08:58: Das ist eine sehr schöne Vorstellung.

00:09:01: Und gleichzeitig, und ich bin ein bisschen pragmatisch in meinem Denken, auch Bäume haben eine Lebenszeit.

00:09:09: Irgendwann fällt jeder Baum, sind sich ihre Kundinnen, ist wahrscheinlich jetzt das falsche Wort, sind die Menschen sich dessen bewusst?

00:09:18: Denken Sie darüber nach?

00:09:20: Ja, es wird schon gesagt, wenn das Thema darauf kommt.

00:09:23: natürlich jeder weiß, dass der Baum eine gewisse Lebensdauer hat, aber laut den österreichischen Bundesforsen und die kennen sich sehr gut aus mit den Bäumen, ja.

00:09:33: So achtzigjährige

00:09:34: Buchen,

00:09:36: die haben noch einmal vierzig, fünfzig Jahre vor sich.

00:09:39: Natürlich ging Sturmschäden oder Elementareignisse sind wir auch nicht gefeiert.

00:09:45: Aber wir haben eines gesagt und das haben wir zum Beispiel in Kundl, wir haben einen Wald in Kundl auch in Tirol und da kam der Borkenkäfer und da waren sehr viele Fichten.

00:09:55: Und wir mussten drei oder vier von diesen Fichten fällen.

00:09:59: Wir haben das dann so gemacht, dass wir einen so dreißigvierzig Zentimeter Stumpf stehen gelassen haben.

00:10:05: Den haben wir ausgefriest und in diesen Stumpf haben wir einen neuen Baum eingepflanzt.

00:10:11: Weil natürlich die Urnen bleiben rundherum liegen.

00:10:15: Das kann auch vorkommen, aber ich glaube die Symbolik, dass ... So wie beim Molyvenbaum, die können bis zu dreitausend Jahre alt werden.

00:10:23: Und oft kommt dann aus einem einzelnen Kern, aus diesem alten Baum, der zerbrochen ist, ein neuer Baum raus.

00:10:30: Wir sitzen wirklich da eine Frau gegenüber, die so strahlt, wenn sie über das alles spricht, und die offenbar so voll ist mit Ideen.

00:10:40: Und die sowas mit Herz und Seele, das macht oder gemacht hat.

00:10:46: Und zwar aber nicht immer ihr Thema.

00:10:48: Sie kommen nämlich eigentlich aus der Werbebranche.

00:10:50: Also auch da braucht man viele Ideen und muss glühen für das, was man macht.

00:10:55: Aber wie kommt man als Werberin dazu, sich dann dem Thema Bestattungen zuzuwenden und ein eigenes Bestattungsinstitut zu gründen?

00:11:05: Also wenn man so sagen darf, das war durch einen Todesfall in meiner Familie.

00:11:09: Und wir haben damals schon Home-Bitches auch kreiert.

00:11:15: Und dann bin ich immer im Internet losgesurft und habe mir gedacht, jetzt muss ich mal schauen, was gibt es über das Thema Tod, Serge, Urnen, keine Ahnung.

00:11:24: Ich habe mich vorher auch nicht mit dem beschäftigt.

00:11:27: Und dann hat man so gut wie gar nichts gefunden.

00:11:30: Dann habe ich zu meinen Webmeistern gesagt, was ist, wenn wir die Bestatterbranche eigentlich jetzt ins Internet reinholen?

00:11:39: Ich meine, da ist alles so schwarz und grau und dunkel lila.

00:11:43: Und ich denke, es gibt auch andere Urnen, als wie die drei Stück, die er dort hat.

00:11:48: Und du musst er dann alle aussuchen.

00:11:51: Und ja, dann begann ich mich langsam für diese Themen zu interessieren.

00:11:55: Und dann bin ich draufgekommen, dass jeder Fünfte nicht einmal ein Computer hat, geschweige denn von ihrem Internetauftritt.

00:12:02: Also das war damals wirklich also... Und dann haben wir gedacht, okay, dann machen wir was anderes.

00:12:12: Dann gründen wir eine Plattform im Internet, wo du alles finden kannst.

00:12:16: Das war die VVV Begräbnisartee.

00:12:20: Und dann wollte ich diese Plattform.

00:12:22: in Dresden auf einer Messe, da hat es eine Bestattermesse gegeben, wollte ich die vorstellen.

00:12:28: Da war alles nur ... dunkelgrauen, schwarz und dunkelliller.

00:12:32: Und dann komme ich auf einen Messestand vorbei.

00:12:35: Da waren Berge, da waren Blumeln.

00:12:38: Und ich habe zu ihm gesagt, entschuldigen Sie, Sie schauen so ganz anders aus, da mit Ihrem Messestand.

00:12:44: Was bieten Sie da eigentlich an?

00:12:46: Und er sagt, Naturbestattung in den Schweizer Bergen.

00:12:52: Okay.

00:12:52: Und das war das erste Mal, dass ich über dieses Thema gestolpert bin.

00:12:55: Und dann habe ich mit dem Lang und Breit gesprochen.

00:12:58: Und er sagt, er ist eigentlich Papierfabrikant.

00:13:02: Er hat dann in Charlien, der Schweiz, gehabt und von den Bauern.

00:13:05: Der Sohn ist da oben umgekommen, in den Bergen ist abgestürzt.

00:13:08: Und er ist dann dort hinauf an diese Stelle und hat seine Asche in den Wind gestreut.

00:13:13: Gänsehaut.

00:13:14: Und ich habe gesagt, wow, wow, ich kann mir vorstellen, dass man diese Situation so anders auch aufarbeiten kann.

00:13:22: zu einem so was Tragisches.

00:13:26: Ja, und dann hat mich das nicht mehr losgelassen.

00:13:28: Dann habe ich mich überhaupt auf das Thema eingelassen und habe gesehen, dass schon die ersten Wälder in der Schweiz begonnen haben.

00:13:35: Das ist dann ganz leicht nach Deutschland geschwappt.

00:13:39: Ja, und dann begannen, begannen, begannen meine Kilometer.

00:13:43: Viele, viele

00:13:44: Kilometer, viele leere Kilometer, immer wieder hoffnungsvolle Kilometer.

00:13:49: Aber ... Ich hatte einen Leidspruch.

00:13:52: Nichts auf der Welt ist so mächtig, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist, von Victor Hugo.

00:13:58: Ich habe nicht aufgegeben, immer gedacht, das gibt es nicht.

00:14:00: Irgendwann muss das das auch einmal aufgehen.

00:14:03: Was

00:14:03: waren denn die Probleme?

00:14:04: Sie haben mal gesagt, sie mussten da wirklich gegen Windmühlen kämpfen.

00:14:07: Welche Windmühlen gab es denn da?

00:14:09: Ja,

00:14:09: es gab nur die Friedhöfe.

00:14:11: Es gab außerhalb nichts.

00:14:13: Und ... Ja, und dann zum Beispiel die Donaubestattung.

00:14:17: Die gab es überhaupt nicht.

00:14:19: Am Anfang haben sie mich... Gut, ich hatte dann die Genehmigungen nach zwei Jahren und am Anfang haben sie mich alle belächelt.

00:14:26: Dann haben sie gesagt, na, wer will denn das schon?

00:14:29: Dann haben sie gesagt, darf die das überhaupt, ja?

00:14:32: Und zum Schluss, wie die zu sehen haben.

00:14:36: Bistatterwälde

00:14:36: ist eine, weiß ich nicht.

00:14:37: Bistatter war immer ein Mensch.

00:14:40: Ja, weil die ganzen Sergemacher waren Tischler.

00:14:44: Und dann war es die Frau von einem Bistatter.

00:14:46: Und dann kommt die Zatropilik, die Quereinsteigerin, mit Ideen.

00:14:49: Jetzt machen wir Doma-Bestattungen.

00:14:51: Das war damals schon sehr eigenwillig zu der Zeit.

00:14:55: Und heute ist es in aller Munde, die Menschen wollen, dass sie sind froh, dass Alternativen gibt.

00:15:02: So wie Sie das erzählen, habe ich das Gefühl, es gab nie den Moment, wo Sie sich gedacht haben, ich gebe auf.

00:15:07: Nein, nein, nein, das ist nicht in Frage gekommen.

00:15:12: Ich habe mich so weit in das Thema verbissen.

00:15:14: Ich habe mir gedacht, das gibt es nicht, wir müssen was Neues tun.

00:15:18: Es gehen nicht nur alte Menschen von dieser Welt, es gehen so viele Junge von der Welt.

00:15:22: Und es ist dann so traurig.

00:15:24: Und dann ... möchte wenigstens was Hoffnungsvolleres, ja, die Freiheit für die Seele, andere Rituale.

00:15:33: Ich meine, schauen Sie sich unsere Prospekte an, die schauen ja aus wie Urlaubsprospekt und nicht wie ein Verabschiedung von irgendeiner, ja, von einer Bestattungsart.

00:15:47: Hat sich da grundsätzlich was geändert in all diesen Jahren darin, wie Menschen mit dem Thema Tod, umgehen oder wie auch wir als Gesellschaft mit dem Thema Sterben und Tod umgehen.

00:16:00: Also neue Bestattungsformen.

00:16:02: Sie haben jetzt ihre bunteren Prospekte angesprochen.

00:16:05: Das alles zeigt schon von einem anderen, vielleicht sogar auch von einem leichteren Zugang.

00:16:11: Hat sich das getan?

00:16:12: Ja, ich denke schon.

00:16:13: Ich denke schon.

00:16:16: Zum Beispiel früher war das so, dass du, wenn du mit dem Toten sprechen wolltest, bis du am Friedhof gegangen hast und dort dein Herz ausgeschüttet.

00:16:23: Und ich glaube, das hat sich natürlich auch durch die Einäscherung, nachdem nicht dieser ganze Mensch und dieser Mensch als ein ganzer mit den Knochen mehr da ist, sondern du hast diese Asche, ja, ist da schon einmal eine andere Leichtigkeit.

00:16:41: Und das Gedankengut geht so, wenn du heute die Asche in den Wind streust, zum Beispiel, oder ins Meer streust.

00:16:46: Und dann kannst du mit jedem Wassertropfen sprechen und du kannst mit dem jenen überall kommunizieren.

00:16:53: Und ich glaube, das haben wir schon sehr verändert hier.

00:16:55: Dass du, wie gesagt, nicht zu die Gebeine pilgern musst, um mit dem zu reden, sondern ich habe immer gesagt, bitte spürts das rein.

00:17:04: Wenn ihr was braucht, ruft sie, bietet sie, dass sie euch helfen.

00:17:09: Und ich könnte ja ein Buch schreiben.

00:17:12: Es waren so viele Situationen, wo die Menschen mir was erzählt haben, was dann passiert ist und Gegenstände, die verrückt waren, verrückt am Platz, verrückt waren.

00:17:30: Waren das

00:17:30: hingestellt?

00:17:30: Waren das hingestellt worden?

00:17:32: Und sie haben gesagt, jetzt war sie nicht.

00:17:35: Er oder sie ist noch da.

00:17:40: Es gibt so viel zwischen Himmel und Erde, was wir nicht wissen, was wir auch nicht verstehen, aber ich bin heute hundertprozentig überzeugt.

00:17:47: Es ist nicht sofort vorbei mit dem Tod.

00:17:50: Bis wir uns abnabeln von diesem alten Leben, ja, man sagt auch so, vierzig Tage, bis wir sehen, wir können nicht mehr so richtig kommunizieren.

00:18:00: Ich weiß zwar nicht, wo wir dann hingehen, aber ich weiß, dass wir sie immer wieder rufen können und sie nicht weit weg sind.

00:18:07: Und dann gibt es Situationen.

00:18:09: Und komischerweise dürfte das so eine Welle sein, die nicht nur ich vielleicht ausgelöst habe, das kann ich jetzt gar nicht sagen, aber immer mehr Menschen spüren das und denken einfach anders über den Tod.

00:18:22: Und darum ist es uns heute leichter auch, manchmal jemand loszulassen.

00:18:27: Spüren Sie, wenn Menschen, die sich im Vorhinein Gedanken machen, darüber, wie sie denn gehen möchten und wenn die dann zu Ihnen kommen und sagen, ich möchte eine der Naturbestattungsarten haben, die Sie anbieten, spüren Sie da, was die Leute wollen?

00:18:42: Wie kommen Sie darauf, was für diese Person jetzt genau der richtige Abschied wäre?

00:18:48: Dann muss ich dazu sagen, dass ich natürlich ein sehr kreativer Mensch bin.

00:18:53: Und früher so kleine Werbekampagnen gemacht habe, da hat man der Kunde erzählt, was er sich in etwa vorstellt und ich habe das schon im Kopf fertig gemacht.

00:19:01: Ich spüre, dass ich kann das.

00:19:03: Und natürlich ein einfaches ist, wenn man ein Visor wie hat und man spricht mit den Menschen und er sagt, ich brauche nur ein paar Features und er sagt, ich passen sehr oft, man kann das so und so machen.

00:19:14: Der schwierige Part ist, wenn jemand krank ist und er weiß, dass er geht.

00:19:18: Und ich muss mit ihm jetzt diese ganze Abhandlung schon durchmachen.

00:19:24: Das ist natürlich ganz ein anderes Zugang.

00:19:29: Und ich glaube, das kann nicht ein jeder.

00:19:32: Ich sage immer, wollen wir das jetzt schon in Detail besprechen?

00:19:35: Und ich weiß ganz genau, diesen Menschen gibt es vielleicht in ein Monat oder zwei Monate nicht mehr.

00:19:41: Aber wenn der sagt, ja, ich möchte das, dann ist es meine Aufgabe, dass er mit einem Lächeln nach Hause geht und sagt, Wow, ich kriege jetzt das und eigentlich freue ich mich drauf.

00:19:51: Irgendwie werde ich noch dabei sein, auch wenn ich es

00:19:53: nicht mehr erlebe.

00:19:55: Und wir reden dann über diese Dinge.

00:19:57: Und auch reden mehr über das, was nicht geschrieben ist, weil wir das einfach spüren.

00:20:03: Das Sterben, das Ende des eigenen Lebens, das ist erst kürzlich gerade sehr aktuell in den Medien diskutiert worden, rund um den ... angekündigten, gewollten, assistierten Suizid von Nikki Glatter.

00:20:20: Diese Diskussion, die da dann angestoßen und auch weitergeführt wird, empfinden Sie die als etwas Positives?

00:20:29: Es wurde, glaube ich, noch nie in den Medien so viel über das Sterben gesprochen innerhalb so kurzer Zeit wie Rundung um diesen assistierten Suizid.

00:20:35: Wir haben relativ viel mit Suiziden zu tun.

00:20:39: Wir haben jedes Jahr in Österreich an die sechstausend die freiwillig gehen wollen.

00:20:45: Warum?

00:20:45: Weil sie sich einfach auf dieser Welt nicht mehr gut aufgehoben fühlen.

00:20:48: Ja, sie wollen einfach nicht mehr da bleiben.

00:20:51: Und ich finde das nicht okay, dass sie das zu Hause machen müssen.

00:20:54: Und die Hinterbliebenen finden sie dann, dass sie sich irgendwo am Tochboden aufhängen müssen.

00:20:59: Ja, das sind Bilder, wenn du denjenigen findest, das bekommst du nicht mehr aus den Kopf.

00:21:06: Ich hab mir damals schon gedacht, schon lang, lang vorher.

00:21:08: Und ich war auch mit meinen Sachen immer meiner Zeit.

00:21:11: immer der Zeit voraus.

00:21:12: Ich habe mir damals gesagt, warum gibt es nicht ein Institut, wo du hingehen kannst und sagst okay.

00:21:18: Du redest dann mal mit einem Psychologen beim dritten Mal, wenn er sagt, ist okay.

00:21:23: Ja, wir helfen dir, wir unterstützen dich.

00:21:25: Aber erst in den Jahr- und Jahrzehnten wurde diese Beihilfe zum Mord.

00:21:29: Egal, ob ich ihn jetzt an Becher mit einer Tablette hingestellt habe oder eine Pistole hingelegt habe, war der jene mitverantwortlich für den Suizid.

00:21:39: Und dieses Gesetz ist komischerweise in den Jahr- und Jahrzehnten gefallen.

00:21:43: Und ich finde es gut, wenn es so etwas gibt, weil einen Menschen, der keinen Sinn mehr in seinem Dasein sieht und nicht mehr da bleiben will, den kannst du eh nicht dazu überreden.

00:21:56: Der, der nicht mehr will, will nicht mehr.

00:21:59: Also ich finde es gut, dass das jetzt endlich ein bisschen reglementiert wird.

00:22:03: Abgesehen davon, wenn ich das abkürzen möchte, wenn ich jetzt so schwer krank bin, dass ich weiß, ich habe jetzt noch ein halbes Jahr, ich meine manchmal liegen die Ärzte ganz gut damit oder... oder umgekehrt.

00:22:15: Man lässt sich darauf ein, dass man nur noch ein halbes Jahr da ist.

00:22:19: Also Sie haben eine ganz klare Haltung, eine ganz klare Stellung zum Thema Tod.

00:22:25: Das merkt man, haben Sie schon mal über Ihren eigenen Nachgedacht.

00:22:28: Und wie Sie es gerne hätten, Ihre eigene Verabschiedung?

00:22:32: Ja, ich möchte es gerne bunt, lustig.

00:22:35: Jeder mit einem Prosecco, ich will, dass Sie mich feiern, ich will, dass Sie mich leben lassen.

00:22:40: Und wir wollen alle ins Wasser, wir wollen alle ins Meer.

00:22:45: Ich hätte zwar einen speziellen Meerwunsch, da müssen sie ein bisschen weiter fahren, aber ja, wir wollen ins Meer.

00:22:51: Ich brauche die Freiheit.

00:22:54: Welches mehr darfst denn sein?

00:22:56: Na ja, so, so, so.

00:22:57: Ich sag auf dem Malditivensortort in der Richtung, ja.

00:23:01: Gönne

00:23:01: Vorstellung.

00:23:01: So,

00:23:02: Schimblau und viele Tiere und Lebewesen.

00:23:06: Und also das, das könnte ich mir vorstellen.

00:23:09: Obwohl ich den Wald liebe, ich liebe die Erde, ich liebe den Duft, aber ich persönlich, ich möchte lieber ins Wasser.

00:23:17: Da läuft noch viel Wasser, die Donau hinunter würde ich sagen.

00:23:20: Na hoffentlich, hoffentlich.

00:23:24: Weil das muss auch so sein, weil sie haben ja auch noch ganz, ganz viele andere Ideen.

00:23:28: Also Beisetzungen und der Weinstöcken zum Beispiel oder Flaschenpost mit Asche.

00:23:34: Was steckt da noch alles in ihnen?

00:23:35: Was schlummert da noch alles?

00:23:37: Ja, also das wäre jetzt schön, wenn wir dieses Projekt Weingarten-Beisetzung bei einem Ribstock verwirklichen könnten.

00:23:45: Der Weingarten wäre schon da.

00:23:47: Wir brauchen natürlich die Gemeinde und das Land, Niederösterreich dazu.

00:23:52: Aber ... die Resonanz, wenn man auf dieses Thema zu sprechen kommt, dass man einfach die Verabschiedung mit einem Glas Wein in der Hand macht's gut da oben und da hast du das Schluckel mit.

00:24:01: Und dass das ganz was anderes ist und der Rebstock dann die eigenen Trauben vielleicht kommen im Herbst, wäre auch wieder eine neue Sache mit dem Tod umzugehen.

00:24:14: Also das wäre wirklich ein Herzenswunsch, wenn wir das verwirklichen könnten.

00:24:19: Und ich bin hundertprozentig überzeugt, dass ganz, ganz viele Menschen sagen, was so ein Rebstock der Wein ist.

00:24:25: Sowieso sehr hochstilisiert in unserer Gesellschaft.

00:24:29: Ist aber auch in der Kirche verankert, also das wäre jetzt nicht.

00:24:35: Und

00:24:35: die Flaschenpost, die interessiert mich.

00:24:37: Na ja, die Flaschenpost.

00:24:39: Das haben wir uns gedacht,

00:24:41: ist

00:24:41: für Menschen, die ... so gar nichts noch von der Welt gesehen haben.

00:24:45: Und da kommt ein symbolischer Teil in eine Flasche, außen wird eingraviert, Flaschenpost, wer welche Asche drinnen ist, geboren, gegangen und mit einer E-Mail-Adresse.

00:24:58: das Ganze in Englisch.

00:25:00: und das wird im Mittelmeer ausgesetzt.

00:25:02: und wenn man möchte, könnte man bei Gibraltar raus in den Golfstrom, man könnte sich auch diese Symbolik die ganze Welt anschauen.

00:25:12: Das wird dann noch verwachst oben.

00:25:16: Was sind Ideen?

00:25:17: Das gibt es noch nicht, oder?

00:25:19: Die Flaschenpost gibt es schon.

00:25:20: Wie gibt es schon?

00:25:21: Die gibt es schon.

00:25:22: Das Projekt ist fertig.

00:25:23: Es muss nur jemand haben wollen.

00:25:26: Irgendjemand müsste der erste sein.

00:25:28: dass ich auf Reise schicken lasst.

00:25:29: Ich hab

00:25:30: das von einer Australierin.

00:25:32: Wir haben einen Bergwiesenareal in Werfenwegen, um auf der Bischling Alm, wo du dich in den Tausend achthundertsechzig Meter Höhe beisetzen lassen kannst.

00:25:42: Und wir waren sehr oft dort.

00:25:44: und da gibt's ein kleines Ressort mit so Holzhütten.

00:25:47: Und das hat der Caroline Schwarzenberg, die hat das dort aufgebaut.

00:25:53: Und die ist leider vor zwei Jahren an Krebs gestorben.

00:25:56: Wir sind auch hinauf und haben die Verabschiedung für sie gemacht.

00:26:00: Sie liegt auch jetzt oben auf der Almwiese.

00:26:02: Und die hat mir das erzählt von dieser Flaschenpost.

00:26:06: Das war eine Freundin von ihr.

00:26:08: Und der Mann, sie wollten noch Reisen machen.

00:26:10: Und er ist dann aber so krank geworden und hat nichts mehr geschafft.

00:26:13: Und sie hat seine Asche ein bisschen von die Asche in die Flasche gegeben.

00:26:17: Und die haben wir gedacht.

00:26:18: Ich finde es so toll, dass sich Menschen überlegen, wie sie den Wunsch ... eines anderen erfüllen.

00:26:26: Und warum nicht?

00:26:28: Das sind Glasflaschen, also das ist umweltfreundlich.

00:26:32: Und wenn die Reise zu Ende ist und die Flasche sinkt auf dem Boden, dann kann es immer noch für einen kleinen Octopus sein zu Hause werden oder für kleine Fische.

00:26:43: Also wenn ich mir das alles so anhör, dann verändert sich gerade was in meinem eigenen Denken, denn ich habe immer gesagt, na ja, wie mein Begräbnis ausschauen soll, darüber sollen sich andere Gedanken machen, dann mache ich mir keine Gedanken drüber.

00:26:56: Jetzt habe ich Ihnen gute zwanzig Minuten lang zugehört und ich glaube, ich werde jetzt beim Zurückfahren von Gießhübeln nach Linzme überlegen, wie mein Begräbnis ausschauen sollte.

00:27:07: Warum wäre es denn aus Ihrer Sicht gescheit, wenn wir uns das alle früher überlegen würden und das eben nicht an die Hinterbliebenen delegieren würden?

00:27:14: Weil die Hinterbliebenen dann sowieso in einer Ausnahmesituation sind, wenn sie einen lieben Menschen verlieren.

00:27:20: und dann noch eine Entscheidung treffen müssen.

00:27:24: Was hat sie gerne gehabt?

00:27:25: Was wollte sie denn?

00:27:26: Dann vielleicht hat man ein paar Mal gesprochen.

00:27:29: Die Frage ist, ob sie es überhaupt wissen.

00:27:31: Und wenn sie es wissen, hat man vielleicht, der eine weiß, wieder das, der andere das.

00:27:36: Und dieses ganze Gedankengut könnten wir ihnen ersparen, indem wir sagen, kommt's bunt gekleidet.

00:27:43: Ich will mein Elvis-Bresel herren.

00:27:45: Ich will, ja, ich will, dass ihr trinkt auf mich.

00:27:48: Ich will ... dass und das haben.

00:27:51: Ich will eingeeschert werden.

00:27:53: Das ist ganz wichtig, weil sonst im Falle, dass niemand was sagt, dann kriegst du eine Erdbestattung.

00:27:58: Vielleicht wollte man das auch gar nicht.

00:28:00: Und dann noch ein großer Aspekt ist das Finanzielle natürlich.

00:28:04: Dann müssen die anderen in Vorleistung treten, bis das abgehandelt werden kann mit der Verlassenschaft.

00:28:11: Und wenn du gar nichts wolltest und du hast nichts gesagt und du bekommst eine Erdbestattung, und das ist zum Beispiel kein Grab, nichts da, dann kannst du bis zehn, fünfzehntausend Euro rechnen.

00:28:22: Und das müssen die anderen dann auslegen.

00:28:24: Also ist es doch besser, ich sorge heute vor, parke mein Geld vielleicht irgendwo, oder sagte, da ist ein Sparbuch, bitte, das nehmt es.

00:28:34: Und es ist dann für die Hinterblieber dann leichter, diesen Wunsch zu erfüllen und sagen, du, das hat's wollen, das machen wir so.

00:28:41: Und es ist einfach leichter und befriedigernd, als wie du ... weiß jetzt nicht, was zu tun ist, ganz genau.

00:28:50: Und es wäre einfach für alle schöner.

00:28:51: Und es wäre im Endeffekt für alle schöner.

00:28:54: Und sie fallen nicht auch dann... Also, die gekommen sind und haben gesagt, die Mama wollte das so.

00:29:00: Die gehen auch ganz anders in die Trauer hinein, als wie jemand, der sagt, ich hoffe, wir haben jetzt alles richtig gemacht.

00:29:06: Ich hoffe, das war so.

00:29:08: Und ich hoffe, die Mama wollte das so.

00:29:09: Ja, oder der Papa, ja.

00:29:11: Bitte.

00:29:12: Stellen wir uns einmal im Leben dem Gedanken, dass wir nicht für immer da sind und bestimmen wir, selbstbestimmen so wie unser Leben auch den letzten Akt.

00:29:22: Was sollten wir denn alle über den Tod wissen?

00:29:25: Na ja, was sollten wir über den Tod wissen?

00:29:28: Oder

00:29:28: was glauben Sie über den Tod zu wissen, was hilfreich, wichtig und universell ist?

00:29:37: Irgendwer hat einmal in einem sehr, sehr ... Ich würde sagen, Weisenbuch in einem Buch geschrieben, der Tod ist der Höhepunkt des Lebens.

00:29:47: Wenn wir das vielleicht so sehen, wir sollten keine Angst davor haben.

00:29:52: Das möchte ich einfach nur mitgeben.

00:29:55: Immer mehr Menschen sagen, vom Tod selber habe ich eh keine Angst.

00:29:58: Ich habe eher Angst vor dem Hinsicht, vor den Schmerzen, vor der Krankheit.

00:30:05: Ja.

00:30:07: Ich würde sagen, wir sollten uns, also ich habe keine Angst vor dem Gehen.

00:30:11: Im Gegenteil, ich glaube, ich bin sehr neugierig, ob das wirklich so in dieser Art und Weise stattfindet, wie ich mir das vorstelle, ob ich nachher da bin, ob ich noch ein Zeichen setzen kann, wenn ich feinstofflich bin, jetzt sage ich einmal feinstofflich.

00:30:30: Aber das muss ich mir dann noch mit meinen Hinterbliebenern ausmachen.

00:30:33: Aber ich denke, es ist nicht vorbei mit dem Tod.

00:30:36: Und wer will schon ewig leben?

00:30:41: Vielleicht können wir ein paar Hundert Jahre auslassen und dann kommen wir wieder.

00:30:45: Das wäre so mein Zugang dazu.

00:30:47: Und ich glaube, das ist ein schöner letzter Akt für unseren Podcast.

00:30:51: Vielen herzlichen Dank, Elisabeth Zartrupelig, für dieses sehr offene, aber durchaus auch inspirierende Gespräch, obwohl wir über das Thema Tod und Sterben gesprochen haben.

00:31:00: Und danke auch dafür, dass Sie dazu beitragen, dass unsere Hörerinnen und Hörer den Tod jetzt vielleicht ein Stück weniger fürchten, das Leben vielleicht ein bisschen mehr schätzen, aber sich auf jeden Fall vielleicht Gedanken machen, wie sie den Natur nahe.

00:31:16: bestattet werden wollen.

00:31:17: Danke Ihnen.

00:31:18: Ich

00:31:18: danke Ihnen.

00:31:19: Danke schön.

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